Die Anfangszeit

Der Musikverein Eichenau wurde im Jahr 1962 durch Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins gegründet. Federführend in dieser Angelegenheit war damals Max Kerschberger. Das Dirigat über die 18 Musiker wurde an Gerhard Becker übergeben und als Proberaum diente das Nebenzimmer im Gasthof zur Post, das die Familie Riedl unentgeltlich zur Verfügung stellte.

Zwei Jahre später löste sich die Blaskapelle ganz vom Krieger-und Soldatenverein und trat dem Musikbund von Ober- und Niederbayern bei. Am 17. August 1972 folgte schließlich die Eintragung des Musikvereins Eichenau e.V. beim Fürstenfeldbrucker Amtsgericht. Im Jahr 1973 wurde die bisherige Uniform durch die Miesbacher Tracht ersetzt, die bis heute das Erscheinungsbild des großen Sinfonischen Blasorchesters prägt.

Höhepunkte

Höhepunkte im Vereinsleben waren über die Jahrzehnte hinweg immer wieder die ereignisreichen Reisen, welche aus den unterschiedlichsten Anlässen zu Stande kamen: Die erste große Fahrt ging im Jahr 1970 nach Ostrau in der Tschechoslowakei. Es folgten 1978 eine 10-tägige Tournee durch Frankreich und die Schweiz sowie 1993 eine einwöchige Reise nach Wischgorod in der Ukraine. Der MVE besuchte 1999 die Toskana, nur drei Jahre später stand die musikalische Gestaltung eines Oktoberfestes in Brüssel auf dem Programm. Im Jahr 2006 verschlug es die Musiker gleich an zweierlei Orte – nach Rastede in Niedersachsen und nach Budrio in die italienische Partnergemeinde Eichenaus.

Auf Einladung der Bundestagsvizepräsidentin Frau Gerda Hasselfeldt war der Musikverein Eichenau im selben Jahr sogar bei der Eröffnung des Tags der „Ein- und Ausblicke“ mit einem Auftritt vor dem Reichstag in Berlin vertreten.

Absolutes Highlight war schließlich die zweiwöchige Orchesterreise nach China im April 2012. Im Rahmen eines Kulturaustausches gab das Große Sinfonische Blasorchester unter der Leitung von Helmut Buchbauer fast täglich Konzerte an Schulen und Universitäten der südchinesischen Provinz Yunnan. Drei freie Tage in Peking, mit Zeit für Ausflüge in die verbotene Stadt und zur chinesischen Mauer, bildeten den gelungenen Abschluss der aufregenden Zeit im Reich der Mitte.

Die außergewöhnliche Möglichkeit Teil der Eröffnung der Münchener Opernfestspiele zu sein, bot sich dem Musikverein Eichenau dann im Sommer 2013. Beim Open Air Spektakel „Wagner vs. Verdi“ auf dem Max-Joseph-Platz traten die Eichenauer Musiker mit ihrem Dirigenten Philipp Lüdecke u.a. neben den Profis der Münchener Staatsoper vor rund 10 000 Zuschauern auf.

Der Musikverein Eichenau heute

Der Musikverein Eichenau setzt sich heute aus drei Ensembles, einer breiten Ausbildungssparte, seinen Fördermitgliedern und der Vorstandschaft zusammen. Das Große Sinfonische Blasorchester wuchs mittlerweile auf rund 60 Musiker heran. Das ist vor allem Herrn Helmut Buchbauer zu verdanken, der dieses Orchester als Dirigent mit viel Engagement über zwanzig Jahre erfolgreich leitete. Er übergab schließlich die musikalische Leitung nach den beiden Neujahrskonzerten im Januar 2013 an seinen jüngeren Nachfolger Philipp Lüdecke.

Jedes Jahr finden zwei Neujahrskonzerte in der Turnhalle der Starzelbachschule sowie die „Se(e)renade“ am Eichenauer Badeweiher statt.

Die systematische Nachwuchsarbeit wurde von Frau Therese Schwarz im Jahr 2000 mit der Gründung des Jugendblasorchesters „JuBla“ in die Wege geleitet und bis jetzt immer weiter ausgebaut.

Mittlerweile gibt es auch ein breit gefächertes Unterrichtsangebot: für die Kleinsten gibt es die Möglichkeit den Musikgarten und die musikalische Früherziehung zu besuchen. Für größere Kinder und Erwachsene bietet der MVE Instrumentalunterricht für Querflöte, Klarinette, Saxophon, Posaune, Tuba, Trompete, Tenorhorn, Bariton, Waldhorn und Schlagzeug an. Alle volljährigen Anfänger und Quereinsteiger sind eingeladen im “Alla Breve” – Orchester zu musizieren. Dieses Orchester wurde im Jahr 2011 ebenfalls von Frau Therese Schwarz ins Leben gerufen und ist ein voller Erfolg.

Das symphonische Blasorchester des Musikvereins Eichenau konnte in den vergangenen Jahren bereits mehrfach auf Auslandsreisen Botschafter bayerischer Musik und Kultur sein. Für April 2020 war eine zweiwöchige China-Reise geplant, die jedoch aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Ebenfalls abgesagt wurde die für September 2021 geplante Teilnahme an einem Blasmusikfestival in Japan. Damit die geknüpften Kontakte zu einem japanischen Orchester aus der Nähe von Hiroshima trotzdem mit Leben gefüllt werden, haben sich die Aktiven auf den beiden Kontinenten zu einem Videoprojekt verabredet: Alle Musiker spielten das in Japan sehr bekannte und beliebte Stück „Ue o muite arukou“ mit ihren jeweiligen Instrumenten und filmten sich dabei. Die Einzelvideos wurden in Japan zusammengefügt und die Tonspuren übereinander gelegt. Sehen Sie selbst: www.youtu.be/0nCCYCBaxCg www.youtu.be/jK4s88YSp50